Das DFB-Pokalfinale ist der Höhepunkt des deutschen Fußballjahres. Für die meisten Teilnehmer ist es der Traum eines Lebens, für einige wenige sogar ein unerwarteter Höhenflug. Drei Drittligisten haben diesen Traum bereits gelebt, doch der ersehnte Sieg blieb ihnen verwehrt. Keiner schaffte es, den Pokal zu gewinnen, und kein Drittligist konnte bisher ein Tor im Finale erzielen. Dieser Artikel beleuchtet die Geschichte dieser bemerkenswerten Leistungen und wirft einen Blick auf Arminia Bielefeld, den aktuellen Herausforderer, der hofft, die Geschichte neu zu schreiben.
Hertha BSC II (1993): Die Sensation aus der Oberliga
Im Jahr 1993 sorgte Hertha BSC II für eine absolute Pokalsensation. Die zweite Mannschaft, die in der Oberliga Nordost-Nord spielte und vor gerade einmal 200 Zuschauern ihre Heimspiele austrug, kämpfte sich durch die verschiedenen Runden. Sie besiegte dabei sogar Bundesligisten wie den 1. FC Nürnberg. Ihre Erfolgsgeschichte beruhte auf einer Mischung aus Talent, Teamgeist und einer enormen Portion Glück. Im Halbfinale besiegten sie den Chemnitzer FC vor 56.540 Zuschauern im Olympiastadion. Im Finale trafen sie auf Bayer Leverkusen und unterlagen knapp mit 0:1. Ulf Kirsten erzielte in der 68. Minute das entscheidende Tor. Trotz der Niederlage feierten die „Bubis“ von Hertha BSC II einen überwältigenden Erfolg – eine Leistung, die in die DFB-Pokal-Geschichte einging und bis heute unvergessen bleibt.
Energie Cottbus (1997): Der ungeschlagene Aufsteiger
1997 schrieb Energie Cottbus ein weiteres Kapitel dieser außergewöhnlichen Geschichte. Der Regionalligist war in der Saison 1996/97 ungeschlagen und stieg in die 2. Liga auf. Parallel dazu stürmte Cottbus durch den DFB-Pokal und besiegte dabei drei Bundesligisten und zwei Zweitligisten. Im Halbfinale besiegten sie sogar den Karlsruher SC mit 3:0 in einem dramatischen Spiel bei Schneegestöber. Im Finale trafen sie auf den VfB Stuttgart und unterlagen mit 0:2. Giovane Elber erzielte beide Tore für Stuttgart. Trotz der Niederlage feierte Cottbus ihren Finalteilnahme als großen Erfolg und unterstrich damit die Stärke des Ostdeutschen Fußballs.
Union Berlin (2001): Der Kultklub aus Köpenick
Im Jahr 2001 erreichte Union Berlin als weiterer Berliner Klub das DFB-Pokalfinale. Auch Union Berlin schaffte in dieser Saison den Aufstieg in die 2. Liga. Ihr Weg ins Finale war geprägt von fünf Heimsiegen, darunter ein Sieg gegen den Bundesligisten VfL Bochum. Im Halbfinale siegten sie im Elfmeterschießen gegen Borussia Mönchengladbach. Im Finale unterlagen sie dem FC Schalke 04 mit 0:2. Jörg Böhme erzielte beide Tore für Schalke. Die Einnahmen aus dem Pokallauf trugen deutlich zum finanziellen Erfolg des Vereins bei, und Union Berlin qualifizierte sich durch Schalkes Champions-League-Teilnahme sogar für den UEFA-Pokal.
Arminia Bielefeld (2025): Die Hoffnung auf den ersten Triumph
Arminia Bielefeld hat 2025 die Chance, Geschichte zu schreiben. Als vierter Drittligist im DFB-Pokalfinale, stehen sie vor der großen Herausforderung, den ersten Sieg eines Drittligisten im Finale zu erringen. Sie tragen die Hoffnungen aller Drittligisten in sich und wollen beweisen, dass auch ein Team aus der dritten Liga den Pokal gewinnen kann. Die Geschichte der vorherigen Finalteilnehmer zeigt, dass der Mut und die Leidenschaft der Drittligisten zwar nicht zum Pokalsieg reichten, aber dennoch unvergessen bleiben.
Die Geschichte der Drittligisten im DFB-Pokalfinale ist eine Geschichte von Underdogs, die gegen die Übermacht der Erst- und Zweitligisten ankämpfen. Sie zeigt den unbändigen Willen, den Ehrgeiz und die Leidenschaft, die den deutschen Fußball ausmachen. Ob Arminia Bielefeld den langersehnten ersten Sieg für einen Drittligisten erringen wird, bleibt abzuwarten. Eines ist jedoch sicher: Sie werden alles geben, um Geschichte zu schreiben.